Bis 1719 schrieb Graupner zunächst mehrere Opern, danach aber auch eine Fülle von Instrumentalwerken sowie Kirchenmusik, für die ihm Johann Conrad Lichtenberg als Librettist diente. Im Jahr 1754 musste er das Komponieren einstellen, da er vollständig erblindete. Er schuf etwa 2000 Werke: 1418 kirchliche Kantaten (von denen die meisten noch der Wiederaufführung harren,[1]) 24 weltliche Kantaten, 113 Sinfonien, 44 Solokonzerte für ein bis vier Instrumente, 80 Orchestersuiten, 36 Kammersonaten, etwa 30 Claviersuiten sowie mindestens acht Opern.
In den Arien aus Graupners Hamburger Opern wird das melodische Material verarbeitet und auf die Klanggruppen verteilt. Die „Vorliebe für kleingliedrige Elemente“ schlägt sich in den Arien der Kantaten in einer Art „Baukastenprinzip aus kleinen kontrastierenden Motivbruchstücken“ nieder. Die Choralsätze sind bewusst einfach gestaltet, das Rezitativ hat sich schon früh vom älteren deutschen Arioso gelöst und ist am natürlichen Sprechen orientiert.
Graupners Instrumentalmusik ist gekennzeichnet durch „ausdifferenzierte Instrumentation“ und „abwechslungsreiche, ausnotierte Ornamentik“. In den Konzerten steht das Konzept der Übernahme des orchestralen Ausgangsmotivs im Solo neben Lösungen mit motivisch ungebundenen Spielfiguren. Die Nähe von Graupners Ouvertürensuiten und Sinfonien wird dadurch unterstrichen, dass er Einzelsätze über die Gattungsgrenzen austauschte, „nur der Kopfsatz scheint […] gattungsspezifisch komponiert zu sein“.
Verlag: | Martin Schmid (2005) |
Besetzung: | Sr-0000-0100-00 S-Sp (S-Tp) S-Vl Cmb Str(2-2-1-1) |